Peter Brüning
1929 – 1970
Ursprünglich Schüler von Willi Baumeister in Stuttgart, wandte sich Peter Brüning 1955 endgültig von der figürlichen Darstellung ab und entwickelte ein „bewusst unbewusstes Arbeiten“, das ihn bald zu einer Führungsfigur der wachsenden Informel-Bewegung machte. Nach einer Zeit, in der auch die Auseinandersetzung mit fernöstlicher Kalligraphie in sein Werk einfloss, folgte eine kurze Übergangsphase, in der seine Bilder lichter und farbiger wurden.
1964 kam es schließlich zu einem radikalen Wandel. Die Ikonographie der Straße und des Verkehrs beherrschte nunmehr seine Bildwelten. Die malerische Qualität trat zurück, die konzeptionelle Idee trat, bis zur Schmucklosigkeit reduziert, in den Vordergrund. Brüning empfand dies nicht als Beschränkung, im Gegenteil. Seine Jahre als subjektiv-gestischer Informel-Künstler resümierend, erschienen sie ihm „wegen ihrer übergroßen Freiheit als einigermaßen tyrannisch.“
1969 wurde der dreimalige documenta-Teilnehmer zum Professor für Freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf ernannt. Nur ein Jahr später, am ersten Weihnachtstag 1970, erlag er einem Herzinfarkt. Trotz seines frühen Ablebens prägte Peter Brüning die deutsche Kunstwelt weit über seinen Tod hinaus.